Camping Municipale

Das Getrippel auf der Zeltfolie lässt mich am Morgen an gestern erinnern. 
Meine Sachen sind klamm und das Zelt ist auch noch nass, als ich es blitzschnell abbaue und in den Beutel stopfe. So kann ich nicht weiter. Mit den restlichen 20% Akku suche ich mir einen Campinplatz in der Nähe heraus, um dort irgendwie meine Sachen zu trocknen und auf besseres Wetter zu warten. Zufällig ist es ein Platz der Campinggesellschaft, von der mir die Familie in Honfleur berichtet hat. Diese Campingwiesen sind mehr im Inland gelegen und deutlich günstiger, als alle anderen. Hier bekomme ich tatsächlich die günstigste Unterkunft, Strom und Dusche seit Holland und als Gast darf ich sogar im Forellenteich fischen. 
Ich baue mir ein kleines Lager, lasse meine Sachen trocknen, schreibe etwas und begebe mich dann zum Angeln. Meine Vorräte sind bis auf ein paar Erdnüsse und Honig ziemlich erschöpft und die Rezeption und der Imbiss haben schon zu, weshalb ich keinen Köder besitze...außer einer Erdnuss. Ich habe sie schon am Haken, da erblicke ich im Mülleimer kleine Reste des guten Neonangelteichs in einer Dose. Die Erdnuss hätte bestimmt auch einen guten Job gemacht, aber die Neonkugel zeigt schon nach zehn Minuten, wie unwiderstehlich sie für die Forellen zu sein scheint. Ein schöner Biss, ein kleiner Drill mit Sprungeinlage des Fischs und dann habe ich den Jüngling ans Land gebracht. Da Äste und Laub zu feucht sind, um ein Feuer zu machen, lasse ich den kleinen Burschen wieder frei. Obwohl ringsum hin und wieder ein lautes Platschen zu hören ist, weil eine Forelle  springt, bleibt mein Köder von nun an unberührt.
Der Abendhimmel, der sich im Teich spiegelt, die Stille, die Natur und die Ferne geben mir ein Gefühl, dass ich das Richtige tue.

Camping Cahagnes, 23.07.2017
1299 km

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Woche 1 - 310 km


Woche 2 - 269 km


Woche 3 - 225 km


Woche 4 - 266 km